Modisch gesehen geht es wieder zurück nach Europa, genau genommen nach London. Aber wir filtern noch einmal kurz heraus, wer in den letzten New York Tagen das Zepter ganz oben getragen hat.

The Row AW14

The Row gehen im nächsten Winter ganz und gar auf Kuschelkurs. Was uns natürlich in heimischen Breitengraden nur zu Gute kommt. Die Olsen-Twins hegen seit einigen Saisons den Stil der Übergröße und der ausbalancierten Komfort-Zonen. Im Winter legen sie aber nochmals nach und zeigen mit A-Linien in Perfektion, sei es in Rockform oder als Mantel wie man legere Teile hochmodisch in Verbindung setzt. Wir lieben nicht nur ihre Farbpalette, sondern auch die Unkompliziertheit ihrer gesamten Linie.

Hugo Boss AW14

Bei Hugo Boss lagen die Erwartungen besonders hoch, Jason Wu präsentierte seine erste Kollektion als Creative Director für das Deutsche Haus. Hugo Boss liegt die Menswear im Blut – die Marke ist seit Jahrzehnten für die perfekte Passform bekannt, aber was machen die Damen dabei? Die sind über die Jahre kläglich heruntergefallen, mit Jason Wu könnte Hugo Boss auch in der Womens-Wear den Stellenwert für High-End Businessmode etablieren. In New York zeigte Wu wie stark eine Businessfrau aussehen kann ohne ihre weibliche Linie zu verlassen. Graue Anzüge als Statussymbol sind wohl auf der ganzen Welt die Uniform des Managements, wenn sie aber so sexy daherkommen wie bei Boss, nämlich in verschiedenen Schichten und Graunuancen, dürften wohl Verträge binnen einer Stunde geschlossen werden. Jason Wu hat ein großartiges Debut für Hugo Boss abgegeben, in wirklich allen Facetten.

Proenza Schouler AW14

Der Hype um Proenza Schouler ist wirklich übermächtig – die beiden sympathischen New Yorker Jungs zaubern und entwickeln in hochgradig kreativen Sphären. Während wir mancherorts vergeblich auf modische Neuerungen hoffen und warten, scheinen Proenza Schouler es einem in jeder Saison neu vor die Füße zu werfen. Im Winter treiben sie den Musterwahn auf eine Spitze, welchen man selten so gesehen hat. Animalisch-oder künstlerisch – wirkende Prints in unterschiedlichen Intensitäten werden wild zusammengemischt, dass man sich manchmal wirklich konzentrierten möchte, um die Silhouette zu erahnen. Die Ruhe bringt einzig die Farbe in die Looks – selbst bei den Silhouetten wurde nachgeformt, Taillierungen und gerundete Schultern bei Jacken und Mänteln – eine Form, an die wir uns vielleicht noch optisch gewöhnen müssen, aber im Kontext Mode, super einzigartig ist.

10Crosby Derek Lam AW14

In die Subline von Derek Lam haben wir uns ganz und gar verliebt – 70er Jahre meets High-End Textures. Es sind die leichten Farben und ineinanderlaufenden Texturen der Oberflächen, die unser Auge beherrschen. Darek Lam sieht das genauso und holt sich seine Basis aus der deutschen Töpferkunst. So einfach diese Interpretation auch ist, umso überzeugender wirkt sie im Gesamtbild. Die Kombination aus wollig-noppigen Wolloberflächen mit Lack und Flausch lässt uns tatsächlich die Zeiten vergessen. Retro deluxe.