Geboren in Bonn, aufgewachsen auf Ibiza, in Deutschland und der Schweiz zur Schule gegangen und mittlerweile mit einem eigenem Label in Paris wohnhaft. Kosmopolitisch sagen die einen. Er selbst bezeichnet sich als Nomade. Die Rede ist von Tillmann Lauterbach.

Als Kind schon zeichnete er, entdeckte die Felder und Straßen Ibizas und träumte davon, Kunst in Cararra zu studieren. Er wurde schließlich Snowboarder, Mannequin und brachte sich dann selbst das Nähen bei, da er nirgends etwas Passendes für seinen Geschmack finden konnte.

Auch wenn seine Passion für die Mode erst später entwickelt wurde, zeigte sich schnell sein Talent. Er gewann in seinem Abschlussjahr den Preis für die beste Frauen Ready-to-Wear Kollektion. 2004 gründete er sein eigenes Label und launchte 2007 eine Herrenkollektion. Heute konzentriert sich Tillmann auf Männermode. Und auch das wieder mit Erfolg. Wie bereits berichtet, gehört er zu den 30 besten jungen Designern für den LVMH Prize for Young Fashion Designers.

Sein Leben als Nomade fließt heute in seine Entwürfe ein. In seinen Arbeiten spiegeln sich immer auch seine Erfahrungen und Entdeckungen wider. Er designt für moderne Männer, die ständig in Bewegung sind, die Reisen und die Welt um sich herum entdecken.

Multifunktional und Down-to-Earth soll seine Kleidung sein. Er spielt mit Kontrasten, ungewöhnlichen Mixturen und verschiedenen Materialien. Gerne lässt er sich von Kunst inspirieren. In seinen Arbeiten findet man häufig versteckte Details, die dem Entwurf Tiefe verleihen. Tillmann selbst schätzt die Arbeit mit seinen eigenen Händen. Er arbeitet mit einer sehr kleinen Gruppe von artisanalen Handwerkern zusammen, entwickelt seine Arbeiten im eigenen Atelier im 19. Arrondissement in Paris und lässt seine Entwürfe in Belgien produzieren.

Mode ist für ihn vor allem eins: eine wortlose Kommunikation. Eine sehr intime Verbindung zwischen Designer, Kleidung und dem Träger.

//Inna Fischbuch