Nach der Modewoche ist vor der Modewoche, eigentlich gibt es das ganze Jahr irgendeine Modewoche in irgendeinem Land auf dieser Erde. Seit einigen Tagen residiert mal wieder etwas Größeres, nämlich in Russland. Die MBFW in Moskau gibt es noch nicht allzu lange, demnach sei der Modewoche in Moskau unter dem Deckmantel der Automarke auch verziehen, dass die Updates auf der offiziellen Seite nicht ganz so reibungslos funktionieren und  die Recherche damit für die internationaler Presse zunehmend erschwert wird. Aber das nur kurz am Rande; Ich war willens  gutes Design zu finden und zu entdecken, also klickte ich mich die halbe Nacht durch Russische Mode.

Ich muss dazu sagen, wir sind einen gewissen europäischen Stil gewöhnt, sehr minimalistisch, manchmal cool, manchmal feminin französisch – aber so ist eben der Russische Look nicht – hier spielen Traditionen und folkloristische Elemente ein weit größere Rolle als ein neues High-Tech-Material, was in unseren Breitengraden manch einen Designer in Verzücken bringen würde – kurz: kulturelle Unterschieden zeigen sich natürlich auch in der Kleidung. Trotzdem ist es immer wieder eine Freude zu sehen, was abseits der „Leading Fashion Weeks“ gezeigt wird.  Neben den sehr prunkvollen und ausladendenden Entwürfen mancher Designer zu denen ich leider keinen Zugang finden konnte, habe ich einige Kollektionen gesichtet, die ich richtig toll fand:

Laroom SS14

Laroom – das Label setzt auf eine unglaublich-klare Farbpalette und kombiniert marmorierte Keypieces mit Blau, Türkis und Weiß. Der gestreifte Anzug ist überzeugend gut und ihre White-Looks glänzen durch verschiedene Texturlagen.

Ria Kiburia SS14

Ria Kiburia  – eine Mischung aus Asiatischen Looks und europäischer Strenge. Die Designerin arbeitet in dieser Kollektion viel mit voluminösem Stepp und setzt geradlinige Anzüge als Kontrast ein. Kühle Töne beherrschen die Farbpalette und der All-Blue-Look ist heimlicher Favorit (und das nicht nur wegen der Farbe;-)

Tatyana Parfionova SS14

Tatyana Parfionova – absolut cool sind die Prints. Die asiatischen Kimonoschnitte mit bunten oder schwarz-weißen Ornamenten lassen die Kleidung förmlich anstarren, weil man einfach unbedingt wissen möchte, was sich dahinter verbirgt und lose Schnitte sind sowieso ein kleines Highlight im nächsten Jahr.

Timur Kim SS14

Timur Kim – weiche, fast bieder Schnitte in makelloser Einfachheit sind schon ein Pluspunkt. Doch die micro-floralen Muster, die an die 70er erinnern, aber doch auch nicht so richtig, machen an der Kleidung wirklich Spaß – ich sehe allerdings Retro-Sneaker zu den Looks – Stan Smith vielleicht.

//Schlotti