S.T. Dupont Revelation

Der tägliche, fast schon automatisierte, Weg zum Briefkasten hält für mich inzwischen so viel Spannung bereit wie ein Gang zum Zahnarzt. Schlüssel rein, Klappe auf und was ist drin? Ein fetter Stapel Werbeblätter von den zig Sushi-Läden, die eine einmalige Bestellung als Einladung sehen, mich von nun an mit Menüs zu bombardieren. Genauso nervig wie die wöchentliche Werbezeitung, deren stümperhafte Aufnahmen von reduzierten Wurstsalaten mich umgehend zum Veganer machen. Bei all diesem Papier-Dilemma frage ich mich eins, was ist aus den guten, alten, normalen Briefen geworden, die es einst in diesen Brief(!)kasten schafften? Ich weiß, ihr seufzt schon auf und dies soll auch keiner dieser “Facebook-ruiniert-mein-Sozialleben”- Beiträge sein aber ganz im Ernst: Die Aufregung, die mich als Kind/Jugendliche packte, wenn diese festen, handgeschriebenen Umschläge für mich ankamen, habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Mit meiner Patentante, meiner Oma, meiner Freundin aus Berlin und ein paar anderen Leuten schrieb ich damals noch. Mühselig war das Ganze schon, aber die Belohnung, in Form des Antwort-Letters, allemal befriedigender als das “you-got-mail” Zeichen bei Facebook. Erst vor kurzem durfte ich dieses veraltete Gefühl wieder erleben und zwar bekam ich einen fünfseitigen, feinsäuberlich mit Tinte geschriebenen Brief einer längst verloren geglaubten Tante aus Edinburgh. Wow: Was für ein ästhetisches Erlebnis! Wären die Wände meiner Wohnung nicht schon jetzt so vollbehangen, hätte ich die einzelnen Seiten eingerahmt und aufgehängt. Allein die Optik eines mit Füller geschriebenen Textes steht über jeder anderen Form von niedergeschriebenem Wort, besonders der gedruckten. Früher in der Schule hatte jeder diesen obligatorischen bunten (Lamy-)Füller (“Hast du mal ‘ne Patrone für mich”) und doch nahmen wir es nicht nur für selbstverständlich hin, sondern tauschten später auch noch jenes klassische Schreiberlebnis, für elendige, ständig leere oder abgekauten Kugelschreiber ein. Diese Kulis tragen dann oft ausgerechnet auch noch das Logo ebenjenes Sushi-Lieferdienstes, den wir beim Briefkastenleeren so verfluchen…

Otto Hutt Füllhalter Sterling, um 135 €

Warum also nicht mal anders? „Back to the Füller“, könnte die Ansage für diesen Sommer lauten! Wer Stil hat, schreibt mit Tinte! Gute Füllerinspirationen bietet beispielsweise die französische Traditionsmarke S.T. Dupont, die neben ihren bekannten Feuerzeugen auch wunderschöne Füller herstellt. Deren neue Kollektion Revelation bringt zur neuen Saison einen Füller heraus, der aus 20 Teilen besteht und in bis zu 150 Arbeitsschritten hergestellt wurde. Silber und elegant fügt er sich perfekt in die Hand ein und fordert einen regelrecht auf, sich der alten Kunst des Briefeschreibens zu widmen. Ein Meisterwerk, was man sich nicht zuletzt für mehr positive Briefkastenerfahrungen gönnen sollte!

 

Caran d‘Ache Füllfederhalter LÉMAN BICOLOR SAFRAN versilbert und rhodiniert, um 495 €

Porsche Design-Tec Flex Fountain Pen, um 415 €

//Stella Kennedy