Herr Von Keil

Gedicht: Die M10

Eine kleine Dutt-Madame stieg mal in die Straßenbahn gen Nordbahnhof, in die M10 und blieb in der Türe stehen.

Hat’s geschmeckt?

Ich hasse Essen gehen. Immer schon. Bereits als Kind war es mir ein Gräuel sondergleichen - und je detaillierter ich mir die sonntäglichen Familienausflüge ins örtliche italienische Restaurant ins Gedächtnis rufe, desto weniger muss ich mich eigentlich darüber wundern. Denn damals galt Essen gehen bei weitem nicht als Event, wie man es heute vielerorts kennt: mit...

Für Sie frisch desinfiziert

"Das ist er dann wohl, der Winter", sage ich zu mir selbst und starre auf mein Spiegelbild. Ja, die Realität kann weh tun. Besonders um 7:30 in der Früh… Und wo die Stadt draußen noch sanft und wattig in Nacht und Nebel gepackt ist, enthüllt das neonhelle Badezimmerlicht jede unschöne Unebenheit meines Antlitzes mit unnachgiebiger Unbarmherzigkeit:...

Is this the real life? Is this just fantasy?

Es war ein trist-grauer Spätnovembervormittag und ich stand auf dem Schulhof und weinte. Nicht etwa, weil ich meine Hausaufgaben vergessen hatte oder mir die fünfzig Pfennig für's Mohrenkopfbrötchen wieder mal in den Gully gefallen sind, nein - ich weinte, weil mein großes Idol nicht mehr war. Einfach fort, unwiederbringlich weg.

Die Invasion der Rollkoffer

Mit aller Macht bricht er herein über unserer Stadt - der Frühling. Endlich! Nach scheinbar endlosen Monaten dröger Düsternis darf sich Berlin nun wieder von seiner schönsten Seite zeigen und die Menschen strömen scharenweise aus ihren Höhlen hinaus ins Freie, um sich den Muff des Winters aus dem Pelz zu schütteln. Und dann sitzen wir draußen, trinken...

Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf – den anderen nicht.

"Menschen sind eben verschieden". Diese unglaublich clever pointierte Lebensweisheit gehört zu den ewigen Favoriten seit Entdeckung der Aphorismen. Und das sicherlich nicht ohne Grund - der Homo sapiens ist ja schließlich schon ein ganz buntes

Hoppla – da ist etwas schiefgelaufen.

"Wer sich der Einsamkeit ergibt, ach! der ist bald allein." Ja, Goethe war schon ein schlauer Mann. Und wer ist schon gern allein? Auf wie viele tolle Dinge müsste man verzichten, wenn man nicht mindestens einen anderen Menschen an seiner Seite hat: Discofoxturniere,

Eine Nation auf Wolke Sieben

"Wer arbeiten kann, kann auch feiern." Irgendwie so ging doch das Sprichwort, oder? Arbeit haben wir alle ja mehr als genug, Gründe zur konstitutionierten Ausgelassenheit glücklicherweise ebenso: Geburtstag, Weihnachten, Ostern - irgendeinen Grund zum Feiern hat man ja immer irgendwie. Und wenn nicht, dann

“Ich glaub’ ich bin gar, kann ich jetzt raus?”

War das nicht ein großartiges Stück Fernsehgeschichte, Freunde? Und dabei hatten wir uns schon fast damit abgefunden, dass der höchste Spannungsgrad televisionärer Unterhaltung bereits damit erreicht ist, dass Aiman Abdallah 'ne Rolle Mentos in eine Colaflasche wirft oder wir Steffi Graf dabei beobachten dürfen, wie sie einen probiotischen Joghurtdrink zu sich nimmt.

Die Schönen ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen

Jeder Mensch braucht irgendein Hobby. Irgendetwas, das ihn von der Tristesse der alltäglichen Einöde zwischen Job, Nahrungsaufnahme und ehelicher Verpflichtungen ablenkt. Glücklicherweise bietet sich uns als komfortverwöhnten Westeuropäern eine reiche Palette an individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für die Zeit zwischen Stechuhr und

Be ⎮ am ⎮ te, der; (Versuch einer Definition)

Es gibt Menschen, die arbeiten in Krankenhäusern, beim Rettungsdienst oder der Feuerwehr und sind 24 Stunden am Tag im Einsatz, um anderen Menschen das Leben zu retten. Es gibt Menschen, die mit kleinen Motorbooten auf offener See japanischen Walfischkreuzern hinterherjagen und ihr eigenes Leben auf's Spiel setzen, um das der gefährdeten großen Meeressäuger zu retten.

Der Tag danach

Okay - es ist alles gut. Alles gut. Ist jemand verletzt? Wir müssen jetzt ganz stark sein, das ist ganz besonders wichtig. Wir müssen der Wahrheit jetzt ins Auge sehen: Weihnachten ist vorbei.