Wer einen Hauch mehr Extravaganz sucht, der könnte im Pariser Showroom Totem Fashion auf einige spannende Designer treffen. Ich habe die aktuellen Lookbooks durchgestöbert und will Euch ein paar meiner interessanten Entdeckungen zeigen:

Lumina heißt die neue Kollektion der dänischen Modedesignerin Ilja Visser. Wie der lateinische Ursprung des Namens verspricht, handelt es sich um eine Kollektion, die vorallem vom Thema Licht angeregt wurde. Künstler wie James Turell und Olafur Eliasson gehören zu Iljas Inspirationsquellen. Licht, als notwendiges aber immaterielles Element hat die Fähigkeit bestimmte Emotionen beim Betrachter zu wecken. Ob natürliches oder künstliches Licht, Tag oder Nacht: wie eine Form oder ein Raum definiert und wahrgenommen wird, hängt größtenteils vom Licht ab.

Iljas Linie versucht diese Sinnlichkeit zu visualisieren und das Zusammenspiel von Raum, Licht und Form in ihrer Kollektion einzufangen.

Die Designerin kombiniert weiche, fließende Materialien in Kontrast mit harten Texturen, oder spielt gleichzeitig mit matten und glitzernden Oberflächen. Geometrische, geradlinige und klare Linien vereinen sich mit femininen, fließenden und organischen Formen. Das Licht definiert die Wirkung, die Farben bleiben eher subtil im Hintergrund. Eine Kollektion, die mit Elementen arbeitet!

Amaya Arzuagas Karriere begann bereits 1992 nachdem sie ihr Fashion Design Studium in Madrid beendete. Von da an lief es geradewegs nach oben für die Spanierin. Heute ist sie Mitglied im offiziellen Programm des Chambre Syndicale und Prêt-à-Porter in Paris. Ihre neue Spring-Summer Kollektion wurde vor allem von den Formen des Meeres gezeichnet. Ausgefallene Stoffe wie Neopren und Plumetis, Seidenorganza mit Leinen, Krepp oder laminierte matte Seide; die wellenförmigen Details der Linie ahmen die Dynamik des Meeres nach. In kräftigen Farben wie Aquamarin, Schwarz oder Rot wirkt die Kollektion kraftvoll und energisch, aber auch feminin und leidenschaftlich. Formen der klassischen Malerei oder der Bildhauerkunst in Kombination mit der Inspiration der Wellen schaffen neue geometrische Dimensionen.

Das griechische Designerduo Dimos Natar und Andreas Georgiou setzt mit ihrem Label Natargeorgiou neue Akzente. Ihre Signatur besteht vor allem aus abgeschnitten Materialien am Saum und bildet oft den Wiedererkennungscharakter ihrer Kollektionen. In jeder Saison wird diese Design-DNA mit neuen Materialien, Formen und Farben reproduziert und erweitert. Auch die Frühjahrslinie spielt mit dem Effekt von rechteckig ausgeschnittenen Stoffen und einem Kontrast mit blumigen Stickereien und Prints. Die Schnitte sind eher gerade und androgyn, die Farben kühl und zurückhaltend, doch die Blumenmuster verleihen dem Ganzen noch einen weiblichen Touch. Kein Wunder, dass die Vogue Italien die beiden im September-Issue 2012 bereits zu neuen Rockstars in der Modewelt würdigte.

//Aileen Marika Hokari

Bilder: Press