Raumkunst auf hohem Niveau bietet der argentinische Architekt und Künstler Tomás Saraceno seit Jahren, aber in Düsseldorf treibt er es jetzt auf die Spitze: Über der Piazza des K21 im Ständehaus schuf er in 25 Meter Höhe eine begehbare Stahlgeflecht-Konstruktion auf drei Ebenen. Auf 2500 Quadratmetern können sich mutige Besucher wie Spinnen im Netze fühlen, die Saraceno in der Tat zu diesem Projekt inspirierten und von deren Knüpfkunst er lernte.

Die Installation „In Orbit“ ist aber mehr als ein unterhaltsamer Abenteuerparcours für Museumsbesucher. Selbst wer das schwingende Netz nicht betreten mag, wird von dieser Arbeit unmittelbar berührt. „Das Werk zu beschreiben bedeutet, die Menschen zu beschreiben, die  es benutzen, und deren Gefühle“, so der Künstler. Ob man sich nun, zwischen Angst und Lust, dem Drahtseilakt stellt oder auch nur über das ingeniöse Geschick staunt – mit dem hier drei Tonnen Stahl und sechs 300 Kilo schwere, luftgefüllte Riesenkugeln in schwindelnder Höhe gehalten werden- „In Orbit“ fasziniert.

 

// Text: Regina Schubert

// Foto: Studio Saraceno